Die Abtei Caunes-Minervois

Das Andenken der Steine

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Am Fuße der Montagne Noire erscheint Caunes-Minervois lieblich und hellrot am Argent-Double, dem wilden kleinen Fluss, der das Dorf durchfließt. Seine Abtei, die Marmorsteinbrüche und seine Straßen erinnern an längst vergangene Zeiten...

Geschichte[n]

 

Im 5. bis 6. Jahrhundert wurde in der Gegend von Buffens die Kirche Saint-Geniès errichtet. 791 gehörte Buffens, auch „Caunes“ genannt, zur Benediktinerabtei Saint-Pierre et Saint-Paul, die sich dort niederließ. Sie stand unter dem Schutz der karolingischen Könige. Im 11. Jahrhundert entwickelte sich das Dorf Caunes in der Nähe der Abtei. Während des Albigenserkreuzzuges bereicherte sich die Abtei beträchtlich durch den Kauf von Gütern, die den „Ketzern“ abgenommen worden waren. Später erlebte das Kloster große Schwierigkeiten in der Verwaltung und interne Konflikte. Als 1467 die Kommende eingeführt wurde, war man diese in Caunes schon gewohnt: Der Abt wurde nicht mehr von den Mönchen gewählt, er wohnte nicht mehr an Ort, und die Benediktsregel wurde nicht mehr befolgt... Gegen 1610 ließ der Abt die Marmorsteinbrüche von italienischen Bildhauern ausbeuten. Später nutzte Jean Baux, ein französischer Architekt und Steinmetz den Marmor von Caunes im Louvre und in Versailles. Zur Zeit der Revolution verschwanden die Mönche, und Saint-Geniès wurde zu einem Steinbruch...

Das Portal

Das Portal der Abteikirche öffnet sich zur Stadt hin. Seine drei Türbögen stehen auf Kapitellen, die mit Blätter-Motiven geschmückt sind, mit Ausnahme von dreien, die aus Marmor sind. Diese stammen von einem lokalen Bildhauer, der den Stil des Ateliers des Meisters von Cabestany nachahmte, und sind verziert. Auf diesen Kapitellen sind der Kindermord in Bethlehem, Mariä Verkündigung und die Geburt Jesu dargestellt. Das Portal hat einen sehenswerten Vorbau mit einem Spitzbogengewölbe.

Die Chorapsis

Der untere Teil der Apsis stammt wie in Saint-Martin-du Canigou oder Saint-Philibert de Tournus aus dem 11. Jahrhundert. Das Ocker-Rot unterstreicht die Linie der Fugen zwischen den Säulen. Der obere Teil aus dem Jahre 1060 weist hingegen große Öffnungen und flache Wandpfeiler auf.

Die Türme

Am Ende jedes Armes des Querschiffes stehen zwei Türme aus dem 12. Jahrhundert. In einem wurden die Archive und der Klosterschatz aufbewahrt. Der andere, der nur fertiggestellt scheint, barg die Glocken. Die Kapitelle aus weißem Marmor aus der Zeit der Westgoten und sind romanisch verziert...

Marmor

In der Abteikirche wurden mehrere Arten von Marmor nebeneinander verwendet. Ein blaugrauer Marmor, Überreste frühchristlicher Sarkophage, wurde als Plattenbelag genommen. In der Chorkapelle, die der Jungfrau Maria vom Rosenkranz gewidmet ist, sehen wir roten Marmor aus Caunes. Daneben glänzen drei weiße Skulpturen aus Carrara-Marmor: die Jungfrau mit dem Kind und an ihren Seiten Sankt Benediktus mit dem Buch der Bedediktsregel und Sankt Bernhard.

Die ursprüngliche Abtei

Unter dem Chor öffnet sich eine Krypta zu den Überresten der ursprünglichen Kirche aus dem 8. Jahrhundert. Beeindruckt betreten wir hier einen Pflasterboden aus dem 12. Jahrhundert. Eine Galerie des ersten mittelalterlichen Klosters wurde unter dem jetzigen Kloster aus dem 17. Jahrhundert gefunden. Die Forschungen gehen weiter...

Entdeckung[en]

Ein Spaziergang

 Das Dorf
Die Stadtpalais
 Die Platanen der Revolution par GilPe

Umgebung

©mairie de Caunes Minervois
Die Marmorsteinbrüche
Par David Gerke

Seit 1984 sind die Ufer dieses schönen Flusses Schauplatz eines neuen Experiments. Es wurde ein Wald aus Küstenmammutbäumen - Sequoia sempervirens - angelegt. Die Sequoia sempervirens ist zierlicher und hoch gewachsener als der Riesenmammutbaum. Der höchste Baum der Welt ist ein Küstenmammutbaum: „Hypérion“, der im nordamerikanischen Redwood-Nationalpark steht, ist 115 m hoch. Hier in Caunes sind die Bäume im Durchschnitt bereits 26 m hoch...

Der Wald der Mammutbäume