Geschichte[n]
Der Quercorb ist eine Region, die Teile der Départements Aude und Ariège in den Pre-Pyrenäen umfasst. „Quer“, der „Fels“ und „corb“ die „Krümmung“ beziehen sich wohl auf den gewölbten Felsen einer Burg und Siedlung aus dem Jahre 1002 als Ursprung des Namens Quercorb. In dieser kleinen Region wird in der Burg von Puivert Weltgeschichte geschrieben, aber es ist die Musik, die dem kleinen Ort seine Identität verleiht. Dafür gibt es zwei Quellen. Eine ist die Interpretation eines Gedichtes des Minnesängers Péire d'Alvernhe, das besagen soll, dass bekannte Troubadoure des 12. Jahrhunderts sich dort trafen. Die andere Quelle ist die Präsenz eines wunderschönen Saales, des „Saales der Musiker“ im Donjon der Burg. Die neuere Geschichte des Quercorb ist geprägt von einer starken Entwicklung des Kunsthandwerks. Im 13. Jahrhundert war auf der Standarte jedes Dorfes das bevorzugte Handwerk dargestellt: „Rivel de las esquèlhas e de las semals“ (Rivel der Kuhglocken und der Zuber), „A Puègvert, fan flabutas e robinhòlas" (Puivert der Flöten und der Wasserhähne) usw., aber es gab in den Dörfern alle Berufe wie Schmiede, Hersteller von Zubern, Kämmen oder Messern bis ins 20. Jahrhundert. Das Quercorb-Museum zeigt ihr kunstvolles Handwerk und lässt dazu die Musik der Troubadoure erklingen.
Entdeckung[en]
Ein Spaziergang
Die Burg von Puivert
Der Weg vom Museum zur Burg heißt „Sentier des Troubadours“. Auf dem Spaziergang treffen wir neun Schilder, welche uns die Geschichte der Minnesänger und der höfischen Gesellschaft, die sie hervorgebracht hat, erläutern. Am Ende des Weges erwartet uns die imposante Ringmauer der mittelalterlichen Burg, die den Turnierplatz und den mächtigen Bergfried schützt. Im Inneren stoßen wir auf schöne Säle und zierliche Musiker...
Der See von Puivert
Man erreicht den See, indem man dem „Sentier des Metiers“ (Weg der Berufe) folgt. Vorbei an Schmieden, Musikern und Schneidern gelangen Sie zum Ufer dieses reizenden kleinen Sees, der sich zum Baden eignet. Von den hohen Hügeln direkt gegenüber starten Gleitschirmflieger. Dahinter erstreckt sich das Plateau von Sault bis in die Regionen Donezan und Capcir.
Umgebung
Die Burg von Chalabre
In der Burg von Chalabre gibt es einen Freizeitpark. Dort finden Ritterschlag, Lanzenstechen und spielerische Kämpfe statt. Zum Angebot gehören Bogenschießen, Wappenkunde und das Ausprobieren alter Spiele... Am Ausgang der Burg kann man auf einem Spaziergang mit etwa dreißig Informationstafeln die typische Festungsanlage kennen lernen. Vier Alleen, auf denen man rund um die Stadt gehen kann, ersetzen die mittelalterliche Ringmauer. Im Schatten der Platanen genießt man die frische Luft.
Das grüne Labyrinth
Es ist dunkel. Die kleinen, gewundenen Bäume suchen das Licht und nehmen seltsame Formen an. Auf den Felsen wächst Moos, und die Stämme sind bedeckt mit Flechten. An den unerwarteten Lichtungen haben die Kalkfelsen wieder ihre weiße Farbe. Die Spuren des Wassers, das sie ausgehöhlt hat, sind deutlich sichtbar. Wieder in der Kühle, unter Buchs, Flaumeichen und Haselbüschen fragt man sich: Bin ich eben einer Fee begegnet, oder ist eine Ginsterkatze vorbeigehuscht? Haben vielleicht ein paar Kobolde den Zauberwald von Brocéliande verlassen um hierher zu kommen? Wenn Sie den Naturweg von Nébias in der Nähe von Puivert nehmen, können Sie es sich selbst ausmalen.
Der natürliche See war zweifellos sumpfig und erstreckte sich wahrscheinlich über die ganze Ebene von Puivert. Nach einer Überlieferung ist dieser See am 16. Juni 1289 verschwunden: Der Riegel des Sees gab nach, und sein Wasser floß weg, während ungewöhnlich starke Regenfälle das Gebiet heimsuchten und das 30 km von Puivert entfernte Mirepoix überfluteten. Eine andere Annahme geht davon aus, dass der Natursee absichtlich langsam ausgetrocknet wurde, um mehr Anbaufläche zu gewinnen. Damals seien neue Siedlungen entstanden. Sie liegen verstreut um diesen ehemaligen See und tragen alle Namen, die mit dem Wort „camp“ (Weiler) beginnen.