Mazamet Mazamet Katharer-Museum

Ein Museum, das Licht in eine düstere Geschichte bringt

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Von Carcassone führt die Straße vom Weinbaugebiet und vom Canal du Midi weg, hinauf in die Region Cabardès. Ein schöner Wald kündigt an, dass wir im Bergland sind. Eichen, Kastanienbäume und hoher Farn begleiten uns auf der Straße durch die zusehends steileren Hügel. Mazamet liegt am Fuße einer Felswand, bewacht vom Dorf Hautpoul und seiner Burg…

Geschichte[n]

Der Name Hautpoul ist seit dem 10. Jahrhundert bekannt. Pierre-Raymond d’Hautpoul wurde 1096 bei der Belagerung von Antioche anlässlich des 1. Kreuzzuges in Palästina berühmt. Im 12. Jahrhundert nahmen die Herren von Hautpoul den katharischen Glauben an. Diese Abspaltung vom Christentum war in der Region weit verbreitet. Papst Innozenz III. ordnete einen Kreuzzug an, um sie auszumerzen. Simon de Montfort, der Anführer der Kreuzritter, versuchte die Katharer in blutigen Schlachten zu unterwerfen, konnte aber die Bewegung, die in der Gesellschaft verankert war, nicht vernichten. Wie in Quéribus und Puilaurens fanden auch in Hautpoul während des Kreuzzuges und noch lange danach zahlreiche katharische Geistliche und Gläubige Unterschlupf. Aber die Inquisition, die immer effizienter wurde, setzte schließlich dem Katharismus im 14. Jahrhundert ein Ende. Mazamet, das sich am Fuße der hohen Felsen entwickelt hatte, verdrängte Hautpoul. In dieser Stadt ist ein Katharer-Museum eingerichtet worden, um vom Leben, Glauben und Schicksal der Katharer in Okzitanien zu berichten...

Die Maison Fuzier

Das Katharer-Museum ist in der Maison Fuzier untergebracht, einem geschützten historischen Gebäude. Es handelt sich um das Haus eines Textilfabrikanten und Bürgermeisters von Mazamet im 19. Jahrhundert. Im Erdgeschoss befinden sich das Tourismusbüro und das Maison des Mémoires von Mazamet. Zwei Säle lassen uns die Stimmung am Ende des 19. Jahrhundert nachempfinden. Wir sehen ein nachgebautes bürgerliches Wohnzimmer mit seinen Möbeln, aber auch eine historische Familienszene: die Hochzeit der Tochter von Fuzier im Jahre 1908.

Besichtigung

Dieses Museum betritt man aus Neugier. Und man verlässt es begeistert. Über Themenkreise wie Glauben, Kreuzzüge und Inquisition, aber auch soziale Organisation, Brauchtum und Alltag wird den Besuchern die Geschichte der Katharer erläutert. Am Ende eines Saales ist eine eindrückliche Mauer mit den Namen der Bewohner von Hautpoul, die im 13. Jahrhundert vom Inquisitor Ferrer verhört wurden: Ordensleute, Gläubige, Konvertiten, einer wurde lebendig verbrannt... eine ergreifende Darstellung. Der Raum eines mittelalterlichen Hauses zeigt, wie ein Heim, ein Tisch oder die Kleidung damals aussahen. Karten, Faksimiledrucke, Videos und Tafeln beleben den Besuch, den jeder nach seinem Rhythmus und seinen Vorlieben individuell gestalten kann. Manche lesen lieber, andere ziehen es vor, zuzuhören...

Wir heißen alle herzlich willkommen

Erwachsene oder Kinder, behindert oder nicht - jeder kann seinen Besuch selbst gestalten. Für Blinde steht eine Broschüre in Braille zur Verfügung. Eine andere erläutert Personen mit geistiger Behinderung das Wesentliche. Eine weitere Broschüre begleitet Kinder bei der Suche nach Antworten auf die Quizfragen, Bilderrätsel usw., die ihnen gestellt werden. Hörgeschädigte profitieren von speziellen Geräten. Zudem ist alles so eingerichtet, dass die Säle und deren Inhalt für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind. Wunderschön illustrierte Tafeln mit Untertiteln, Karten in auch in Braille lesbaren Farben... So ist es ein Vergnügen, die lehrreiche Ausstellung gemeinsam anzuschauen. Das Museum hat das Label „Tourisme et Handicap“.

Entdeckung[en]

Ein Spaziergang

Umgebung

Feuchtgebiete sind Zonen zwischen Land und Wasser, die ökologisch und wirtschaftlich eine wichtige Rolle spielen. In der Montagne Noire der Aude sind diese Feuchtgebiete zahlreich und vielfältig. Die Torfmoore sind ein ganz besonderes Milieu, in dem die Zersetzung des organischen Materials gestoppt wurde, wodurch Torf entstand. Feuchtwiesen mit lehmigem Boden, der das Wasser zurückhält, feuchte Wälder, Teiche und Seen sind Zonen, welche die klimatischen Extreme einer Gegend mildern, in der Wasser manchmal fehlt und manchmal zu viel ist. Sie spielen auch eine wichtige Rolle für den Schutz der Artenvielfalt. Die Flora und Fauna, die dort gedeiht, ist sehr spezifisch und oft einzigartig. Sie werden diese Zonen während Ihrer Wanderungen durchqueren. Respektieren Sie sie, es handelt sich um kostbare und sensible Lebensräume.

Die Feuchtgebiete in der Montagne Noire